Glienicker Weg / Adlergestell
Altlastensanierung und Grundwasserschutz auf dem ehemaligen Chemiestandort Berlin-Adlershof
Die GESA ist als Eigentümer des Grundstücks für die Maßnahmen zur Gefahrenabwehr im Grundwasser, Boden und Bodenluft, aber auch beim Rückbau im Sinne eines Projektsteuerers tätig.
Auf dem rund 250.000 m² großen Gelände im Berliner Stadtteil Adlershof führt die GESA seit vielen Jahren ein umfangreiches Projekt zur Altlastensanierung und Gefahrenabwehr durch. Das Areal wurde über mehr als ein Jahrhundert hinweg industriell genutzt, insbesondere für die Herstellung von Chemikalien, Pharmazeutika, Pflanzenschutzmitteln und Kampfstoffen.
Im Laufe dieser Nutzung kam es zu teils erheblichen Kontaminationen von Boden, Bodenluft und Grundwasser. Ursachen waren u. a. kriegsbedingte Schäden, Havarien, Verluste bei Lagerung und Transport sowie gezielte Vergrabungen. Besonders betroffen ist das Grundwasser – mit Schadstoffbelastungen bis in 40 Meter Tiefe.
Um die weitere Ausbreitung der Schadstoffe zu verhindern und das nahegelegene Wasserwerk Johannisthal zu schützen, betreibt GESA seit 2004 im Auftrag der Umweltbehörde eine stationäre Grundwasserreinigungsanlage. Diese sichert eine kontinuierliche Reinigung und Rückführung des Grundwassers am Standort und schafft so eine hydraulische Barriere gegen das Abströmen der Belastungen.
Ein zentrales Element des Projekts ist die Identifizierung, Bewertung und Sanierung sogenannter Hochlasteintragsflächen (HE). Diese besonders belasteten Bereiche wurden durch historische Recherchen und umfangreiche chemisch-physikalische Untersuchungen lokalisiert. Die wesentlichen HE-Flächen wurden im Rahmen von spezialisierten Tiefbaumaßnahmen – etwa durch Großlochbohrungen oder das Hexagonalrohrverfahren – saniert.
Parallel zum geplanten Rückbau von rund 90 nicht mehr genutzten Bestandsgebäuden werden weitere mögliche HE-Flächen systematisch untersucht, bewertet und bei Bedarf fachgerecht saniert.
Mit diesem Projekt leistet die GESA einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Gefahrenabwehr, zum Grundwasserschutz sowie zur Vorbereitung der zukünftigen Nutzung des Areals.
Aufgrund der Größe des Grundstücks ist hierfür ein Bebauungsplan-Verfahren erforderlich. Die zuständige Planungsbehörde des Bezirksamts Treptow-Köpenick hat hierzu im Jahr 2016 den Beschluss über die Aufstellung eines Bebauungsplanes gefasst. Das Bebauungsplangebiet mit 42 ha umfasst nicht nur GESA-Grundstücke, sondern auch Grundstücke weiterer Eigentümer, die von den Entwicklungsmaßnahmen betroffen sind.
Fotograf: Martin Boehmer
